Midlife-Crisis
Die Krise in der Lebensmitte als Chance zur Lebenskorrektur
Der Weg in unserer Kultur ist vorgezeichnet: Abitur, Studium, Karriere im Unternehmen oder Selbständigkeit; alternativ Haupt- bzw. Realschule, Ausbildung, Geselle, Meister. Wie auch immer der individuelle Lebensweg aussehen mag, doch ist dessen Zenit stets etwa Mitte vierzig angelegt, als Kulminationspunkt einer vorherigen, gesellschaftlich orientierten Schaffensperiode. An diese geknüpft sind zumeist andere gesellschaftliche Konventionen: Partner finden, Familie gründen, Kinder kriegen. Sparen, Autokauf, Hausbau oder Wohnungskauf. Doch wenn alle dies erreicht wurde, was dann? Wenn alle gesellschaftlichen oder privaten Ziele umgesetzt wurden, was gibt dem Leben dann noch Sinn?
Manches mal ist es auch ein unvorhergesehenes Ereignis wie plötzliche Arbeitslosigkeit, Krankheit oder ein Unfall, welches die Sinnfrage neu aufkommen läßt. Auch wird uns ad hoc gewahr, dass eine Lebenshälfte bereits vergangen ist und wir nicht mehr ewig Zeit haben, alles im Leben zu probieren. Doch so schwierig all dies zunächst anmutet, so ist es doch auch eine Chance, sich der wirklichen Bedeutung seines Lebens und dessen Zielen gewahr zu werden. Es ist eine Zeit der Neuorientierung, die keinen Stein auf dem anderen beläßt und die alles Bisherige hinterfragt.
Doch es ist auch eine fruchtbare Zeit, weil sie uns an das heranführt, was wir im Kern wirklich sind und was wir wirklich zum Ausdruck bringen sollen. Die Berufung des Lebens zu finden, seinen individuellen Fähigkeiten gemäß, kann das Endprodukt dieser Krise sein. Lassen sie uns gemeinsam erforschen, was das in ihrem Falle ist.